Mittwoch, 21. Dezember 2011

Susana.

Werde mal wieder in der Arbeit unterrichtet. "L'ingegnere, weisen Sie die ragazzina wieder zurecht?" A. ist glaub ich froh, dass nicht er das Opfer ist. Es geht um Moral und um Wissen. Um Wirtschaft und Dummheit. Und dann die Geschichte von Susana.
Susana war ein wunderschönes junges Mädchen, das in einem kleinen Dorf mit ihren Eltern lebte. Sie half ihnen, Käse zu machen, und verkaufte ihn dann auf dem Marktplatz. Dort kamen immer viele junge, handsome guys, denen sie Geschmacksproben des Käses gab. Doch sie wollten nicht nur den Käse probieren. Aber Susana sagte immer "no". Sie ging heim und erzählte ihren Eltern davon, und diese waren stolz, denn Susana sollte warten, bis sie als stolze Frau einen Mann heiraten konnte. Susana wartete also und wies die Männer ab. Sie wurde älter, und irgendwann kamen immer weniger, die Proben des Käses verlangten. Die meisten Männer hatten andere Mädchen geheiratet, oder waren weggegangen, um ihr Glück woanders zu suchen. Die Kinder im Dorf riefen ihr "alte Hexe" hinterher und traten sie. Susana ging alleine nach Hause, sie erzählte ihren Eltern nicht mehr von Jungen, die sie umschwärmten. Sie saß am Fenster und starb.


Da diese Geschichte vom l'ingegnere stammt, hat sie natürlich auch eine Moral:
Das junge Mädchen sollte wie der Käse sein: Man soll nicht warten, bis man "gekauft" wird, sondern man muss immer wieder kleine Proben verteilen, da die Menschen sonst das Interesse verlieren. Wie soll jemand auch wissen, ob der Käse gut ist, wenn er nie davon probiert hat?

Es ist zwar lustig, dass ich so etwas von meinem Chef beigebracht bekomme. Aber wenn man darüber nachdenkt, dann ist diese Geschichte wahr.


PS: Den Namen hab ich mir nicht ausgedacht!

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