Freitag, 28. Oktober 2011

Milano

8 Uhr Treffpunkt Porta Nuova. C. wartet schon. Una colazione.. Wir treffen X. Sie zeichnet Karikaturen und diese DMännchen. Echt faszinierend!! Zugfahren, nur 1 Stunde. Sitze neben A., gegenüber von C und A. Die beiden lachen die ganze Zeit, A. kann nicht lernen. Wir reden einmal über alles, er mag seine Arbeit nicht, studiert das falsche, findet es doof, dass die gegenüber nicht still sind, will, dass ich in der Arbeit nicht mehr frage, was ich machen soll und sagt mir, dass ich mal in Deutschland arbeiten soll, weil ich dann sehe, was wirkliche Arbeit ist. Erzählt mir die Geschichte von seinem Papa, ein erfolgreicher deutscher Anwalt, für den sie nach Mailand gezogen sind, später nach Turin. Dann verlässt er sie und das "doofe" Italien für eine aus Sachsen, das war vor 10 Jahren. Die Mutter ist am Ende, der Bruder rastet aus, ständig Polizei, nur Scheiße. Jetzt hasst er den Vater, sieht ihn höchstens einmal im Jahr, wenn es notwendig ist. "Er hat sich von einen auf den anderen Tag vollkommen verändert." Früher war alles anders. Er musste sich keine Sorgen um das Geld machen, hatte immer alles, was er braucht. Doch dann muss er anfangen zu arbeiten, macht alles, von Kellner zu Stewart. Seine Freunde haben keine Arbeit, auch die nicht, die studiert haben und 3 Sprachen fließend sprechen. In Italien kriegt man nur eine Arbeit, wenn dir Familienangehörige welche verschaffen. Sein Freund ist nach Australien, hat nur einen Hinflug gebucht, tschüss Italien.
"Ich hasse es, dass es hier keine Motivation gibt."
Messe in Mailand. Vor dem Gebäude sieht man ein modernes Kunstwerk. Die Botschaft ist eindeutig, ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Wir machen erstmal eine Geschenke-Runde. Taschenlampe, Bleistift, Schlüsselanhänger, Uhr, USB-Stick, Bonbons, Tasse, Tasche. Dann zur Verleihung der Preise der Trading Universiade. Das deutsche Team wird das beste non-italian Team. Der 3. Platz bekommt den tollsten Preis: Einen RIESEN Käse!! Ca. 1000 € wert. Hätte ich auch gerne.

Und wer ist bei der Preisverleihung? Alex de Angelis. Nie davor gesehen oder gehört. Aber ein Star in Italien! Er ist ein Motorradrennfahrer und wurde sogar Vizeweltmeister in 2003. Bei Wikipedia erfahre ich, dass er 2010 einer der Fahrer war, die Shoya Tomizawas totgefahren haben. Er tut mir echt leid - war nämlich supernett. Bei der Preisverleihung wurde er gefragt, ob er irgendwelche Parallelen zwischen dem Motorradfahren und dem Aktienhandel findet, und er meinte, dass alle Menschen dabei etwas aufs Spiel setzen und es sehr gefährlich sein kann. Da hat er echt recht. Dann hängt er allen Gewinnern eine Medaille um. A. redet mit ihm. Klar, er liebt Motorräder..

Mittagessen. Danach Eisessen mit A., P. und R. "Willst du den Dom sehen?" Jaaa. Juhu! Kurze Stadtführung, A. hat hier 9 Jahre lang gelebt. Einführung in die Modewelt - ich sehe das allererste Geschäft von Prada! Wieso weiß er das alles? Seine Freundin ist Model. Hätte ich mir ja denken können... Man kauft hier übrigens das Eis je nach Waffelgröße. Eigentlich wollte ich nur 1 Kugel Cioccolata al Arancia, kriege aber 2 Monsterkugeln, weil A. "medium" genommen hat.

Trage 2 Stunden lang einen Luftballon mit mir rum, weil ich ihn so toll fand. Der Taxifahrer lacht mich aus. A: "Da ist der Bahnhof." Taxifahrer: "BAHNHOF!! Einmal hat ein Ehepaar zu mir gesagt: Bahnhof! - Parla inglese? Speak english? - Nein!! Wir sind aus Germany!!!!! Bahnhof! ............ Tschutschutschu!" Oh man. Super Eindruck haben die wohl hinterlassen...
Zurück in Turin. Als ich nach 5 Min endlich die Metro gefunden habe, steige ich ein und ein kleines Mädchen schaut mich mit ganz großen Augen an. Da musste ich ihr einfach meinen geliebten Luftballon schenken... Sie war auch SO süß. Und wie sie dann langsam mit ihm weggelaufen ist... Naja, ich hol mir nächste Woche nen neuen.

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